Jenny
Hallo Leute,ich wollte mich mal wieder melden und etwas von mir erzählen.Also, ich bin ja jetzt schon einige Monate bei meiner Pflegefamilie. Es geht mir gut und ich bin etwas zur Ruhe gekommen. Mein Frauchen sagt, mein Gesichtchen sei wieder fröhlicher geworden & ich kann auch wieder lachen. Daran hat sicher mein Herrchen einen großen Verdienst. Den mag ich! Der lässt mich manchmal Schoßhund spielen.Ich passe hier auf, wenn einer zu nah an das Hoftor kommt. Dann sag ich meinen Leuten Bescheid. Aber ich lass mich auch von allen streicheln, die kommen. Es kann ja sein, daß mein vorheriger Papa mal dabei ist. Den suche ich noch immer und meine Leute hier sagen, dass das wohl auch für ganz lange noch so sein wird. Ach ja….Mit Aaron kann ich gut toben. Das macht richtig Spaß. Bloß – ich kann auch mit mir alleine spielen und eigentlich brauche ich die beiden anderen Neufis hier gar nicht. Zum Schlafen gehe ich immer anderswo hin als da, wo die Beiden gerade sind. Im Garten, wenn ich nicht gerade mit Aaron tobe, ziehe ich mich auch zurück.Es wäre schön, wenn ich die Streicheleinheiten und Leckerlies, die hier verteilt werden, nicht mit Anderen zu teilen bräuchte. Dann könnte ich alleine alles für mich haben. Und dann wäre ich wohl auch nicht so sauer auf kleinere Hunde, wenn ich die sehe (gegen die Großen hier komme ich ja nicht an, das probiere ich gar nicht).Ich höre gut auf meinen Namen, wenn ich will. Aber man darf mich nicht mit böser Stimme rufen, dann bekomme ich Angst und will gar nicht zurückkommen. Mein Frauchen ruft mich immer ganz lieb „Jennyliiii“ und dann komme ich ganz schnell gelaufen. Plötzliche Bewegungen mag ich auch nicht, die machen mir Angst. Genauso fürchte ich mich, durch Türen zu gehen, welche nicht so weit offen sind, dass ich da durch passe. Ich mache die nicht weiter auf, wenn sie angelehnt sind. Das könnte nämlich Ärger bedeuten. Nö, nicht hier bei meinen Leuten aber vielleicht früher, ich weiß das nicht so genau. Ich weiß auch nicht, warum ich dauernd draußen liegen bleibe. Dabei ist es doch drin viel schöner. Überhaupt. Ich würde ja erzählen, was ich alles erlebt habe, früher. Aber ich kann das eben nur zeigen. Und da ist noch eine Menge, was die Menschen über mich nicht wissen.Also ich suche noch immer – ein Zuhause ganz für mich alleine. Mit Menschen, die mit mir Geduld haben und mich aufmerksam beobachten und mit mir reden und, vor allem, die mich lieb haben.Aber jetzt will Frauchen noch was sagen…Eure JennyHallo Ihr Menschen, die Hunde lieben.Jenny ist eine kleine Neufi-Maus von 30 Kilo. Sie muß irgendwann das Wachsen aufgegeben haben, vermutlich durch Schwierigkeiten in ihrem Zuhause. Sie braucht Menschen, ganz sicher. Aber sie braucht keine weiteren Hunde um sich herum. Sie braucht die Sicherheit, alleine von ihren Leuten geliebt zu werden und im Mittelpunkt zu stehen. Dann wird sie bestimmt mit viel Zeit auftauen und auch kleineren Hunden gegenüber Akzeptanz zeigen, was sie jetzt nicht tut.Mit unserer Katze ist es kein Problem mehr, sie haben sich angefreundet und Jenny schleckt die Katze mitunter förmlich ab. Kinder interessieren Jenny nicht, bei sonstigen Kleintieren fehlt uns leider die Testmöglichkeit.Jenny's Geschichte hat Spuren bei ihr hinterlassen, die wir erst nach und nach herausfinden. Angst vor Messer in Menschenhand, enorme Schreckhaftigkeit, Unsicherheit Frauen gegenüber, extremes Schmusebedürfnis. Jenny sucht überall nach „ihrem Papa“, das heißt, die extreme Zugewandtheit meinem Mann gegenüber hindert sie nicht daran, sich an jeden heran zu schmeißen, der männlich ist und Hände zum Kraulen und Streicheln hat. Wenn dann der Eifersuchtsbolzen Aaron dazu kommt, kann sie schon mal fuchsig werden.Natürlich ist Jenny stubenrein, natürlich hat sie auch Sitz und Platz verstanden - setzt es jedoch nicht immer um – typisch halt für eine Neufundländerin. Sie sondert sich von den Anderen ab – sie möchte halt nicht die Rudelniedrigste sein. Aber sie versucht auch nicht, sich einen besseren Platz im Rudel zu erkämpfen. Mit unserer Lissy gibt es gar keine Probleme. Das bedeutet aber nur, daß Lissy völlig souverän ist und die beiden jüngeren beim Spielen, Toben und auch sonst in den Ruhephasen gar nicht zur Kenntnis nimmt. Lissy steht über allen Dingen, bei ihr muss ich lediglich aufpassen, dass sie der Jenny das Futter nicht wegfrisst.Jenny ist es noch nicht richtig gewohnt, dass mit ihr geredet wird. Aber vielleicht hat sie das auch verdrängt durch die offensichtlich böse Zeit, die sie im Zwinger oder mit der Dame des früheren Zuhauses erlebt hat. Daher auch die Vorsicht, Frauen gegenüber. Sie nimmt zwar die Streicheleinheiten an, aber sie ist dabei immer auf der Hut.Es tut mir leid um die Spielkameradin für Aaron, aber Jenny hat ein eigenes Heim verdient, wo sie ihren ganzen Charme zeigen kann, den wir hier immer nur im Ansatz mal durchblitzen sehen. Ihre Menschen müssen wirklich Zeit für sie haben, sie als Partnerin ernst nehmen, ihr über die schlimme Vergangenheit hinweg helfen und sie aus der Isolation heraus holen, in die Jenny sich immer wieder selbst begibt.Sie ist ein ganz liebes Neufimädchen, das die Mühe ihrer Menschen verdient.Mit hoffnungsvollem GrußMaria Briese-RossKontakt:
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